Vom Hörgeräteakustiker zum Wirtschaftsprüfer

In der heutigen schnelllebigen Welt ist ein Karrierewechsel keine Seltenheit mehr. Menschen streben nach Herausforderungen und möchten ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen anwenden oder gar neue erlernen. Hierfür müssen sie ihre Komfortzone verlassen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. David Wippermann gehört auch zu den Menschen, die den Schritt wagten und einen neuen Karriereweg einschlugen. Hier mehr dazu.

Kannst Du etwas zu Deinem beruflichen Werdegang erzählen und wie Du zum Jobwechsel gekommen bist?

Ich war 10 Jahre lang als Hörgeräteakustiker tätig. Nach der Realschule bin ich mit 16 Jahren als „junger Hüpfer“ ins kalte Wasser des Berufslebens gesprungen. Durch die tollen Ausbilder hatte ich jedoch alle Chancen, mich zu entwickeln und konnte rückblickend auch viel für den neuen Beruf mitnehmen.

Wie es halt im Leben so oft ist: Es hat sich durch Zufall – ein Praktikum bei der HLB Schumacher GmbH – eine Tür geöffnet. Ich bin da quasi reingestolpert, habe die Chancen für mich erkannt und bin dann konsequent am Ball geblieben. Zunächst hat mich die Möglichkeit gereizt, als junger Mensch viele Einblicke in unterschiedliche Unternehmen und Arbeitsweisen zu bekommen.

Was hat Dich dazu bewegt, in die Wirtschaftsprüfung einzusteigen?
Im Praktikum fand ich es sehr spannend zu sehen, wie vielfältig der Beruf sein kann und welche Eigenverantwortlichkeit damit einhergeht. Wie schon im alten Beruf, lag es aber besonders an meinem Mentor, der mir die Möglichkeiten des Berufs aufgezeigt und so meine Entscheidung bestärkt hat. Rückblickend gehört eine Menge Mut dazu. Als ich mit dem Studium begonnen und den neuen beruflichen Weg eingeschlagen habe, sah ich allerdings viel mehr Wege und Chancen, die sich mir geboten haben. Ich würde sagen, dass bei mir damals die Neugierde überwogen hat.

 

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Welche Fähigkeiten/Erkenntnisse aus Deinem vorherigen kannst Du im neuen Bereich anwenden?

Auch im vorherigen Beruf war ein lebenslanges Lernen notwendig, um am Ball der Zeit zu bleiben. Die neuen Technologien in der Akustikbranche haben sich ähnlich rasant entwickelt wie das Cloud-Computing.

 

Was begeistert Dich an Deiner neuen Arbeit?

Neben den Arbeiten mit neuen Technologien und Software genieße ich immer mehr die Eigenständigkeit als WP und Geschäftsführer einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Ich finde es spannend, mit meinen jungen Kollegen vom Digital-Audit-Team die Herausforderungen der Branche anzugehen und die Digitalisierung voranzutreiben. Zudem merke ich, dass ich gerne jungen Menschen, Wege und Optionen unserer Branche aufzeige.

Warum haben Sie sich auf die Bereiche Datenanalyse und Journal Entry Tests (Jets) spezialisiert? Ich beschäftige mich gern mit neuen Technologien. Deshalb legte ich 2019 den CISA (Certifi ed Information Systems Auditor) ab. Meines Erachtens hat der WP-Mittelstand besonders viele Chancen, wenn er sich gegenüber seinen Mandanten als digitaler Wirtschaftsprüfer und Vertrauensdienstleister präsentiert. Da Daten der Rohstoff der Zukunft sind, schadet es meines Erachtens nicht, sich als Wirtschaftsprüfer mit Datensätzen der Buchführung und den Nebensystemen auseinanderzusetzen und darauf aufbauend Lösungen anbieten zu können. Im Moment freue ich mich einfach darüber, als Wirtschaftsprüfer meinen WP-Kollegen solidarisch bei der Digitalisierung der Abschlussprüfung zu helfen und das Thema voranzubringen.

 

Gibt es Ratschläge, die Du Menschen geben würdest, die auch einen beruflichen Wechsel in Deine Branche streben?

Steve Jobs hat mal gesagt: „Stay hungry, stay foolish“. Das Leben ist voller Möglichkeiten und Chancen – diese müssen nur ergriffen werden. Hätte ich vor 15 Jahren geglaubt, dass ich Wirtschaftsprüfer und Geschäftsführer einer WPG (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) werde, viele WP-Kollegen nun meine Freunde nennen und bei digitalen Herausforderungen helfen darf? Bestimmt nicht, aber ein Gefühl, das mich stärker erfüllt, gibt es für mich aktuell nicht.